Über 300 Euro im Jahr sparen mit dem Kochen auf Gas

In einer Mietwohnung oder einem Mietshaus ist es etwas schwieriger im Alltag Geld zu sparen. Wie Du dennoch Deine Kosten um mehrere Hundert Euro pro Jahr reduzieren kannst, erfährst Du hier.

Denn frei zu leben. Das bedeutet für mich, dann gegen Geld arbeiten zu können, wenn ich Geld haben möchte. Und hauptsächlich ganz viel Zeit für das Selbstversorgerinnenleben, Freundschaften, Familie und mich zu haben. Ich lebe daher schon lange – noch weit vor den Krisen der letzten Jahre – sparsam und einfach. Darauf habe ich alle Umbauten und Sanierungen, die ich an meinem Haus – meist in Eigenleistung – durchgeführt habe, ausgelegt. Ich habe ökologisch gedämmt, der Zentralheizung lebwohl gesagt und nutze über meine Wintergärten die Sonne zum Heizen des Wohnraums. Die Umsetzung ist im Eigenheim mit Sicherheit einfacher als in einer Mietsituation. Dennoch hast Du auch in einer Mietwohnung oder einem Mietshaus Möglichkeiten Energie und somit Geld zu sparen. Zu diesem Beitrag hat mich eine Freundin inspiriert. Sie hat mich gefragt, ob ich ihr Tipps geben kann, wie sie sparsamer in ihrem Mietshaus leben kann. Sie kann natürlich nicht mal ebenso die Wände dämmen oder neue Fenster einbauen.

Meine Stromsparmaßnahme Nummer 1

Was sie aber tun kann, ist mit einer einfachen Maßnahme Strom zu sparen, und zwar mehrere Hundert Euro im Jahr. Ich bin immer wieder verblüfft, dass Menschen ihren Kühlschrank, die Waschmaschine und selbst die Glühbirnen im Visier haben, wenn es ums Stromsparen geht. Hier schaut man ganz selbstverständlich auf das Energielabel oder die Wattzahl der LEDs. Doch fast alle vergessen einen der größten Strom-Verbraucher im Haus: den Elektroherd.

Kosten eines Elektroherdes

Zum Verbrauch findet man im Internet verschiedene Angaben. Je nachdem, ob es ein altes oder neues Modell ist. Ein neuer Elektroherd verbraucht in einer Stunde etwa 1 kWh Strom. Das ergibt bei 42 Cent je kWh Kosten von 42 Cent je Stunde. Logisch. Wenn Du nun am Tag zwei Stunden kochst – was bei einer Familie durchaus normal ist – bist Du bei 84 Cent am Tag. Jetzt mach ab und zu noch den Wasserkocher an – der braucht meist 2000 Watt oder mehr – dann bist Du bei 1€ pro Tag. Bei einem alten Herd kannst Du mit 1,50€ rechnen. Bei Induktion etwa mit 80 Cent/Tag. Sind rund 365€ im Jahr Stromkosten – ohne Backofen. Nun könntest Du natürlich auf kalte Küche umsteigen und so jede Menge Strom sparen. Oder du machst es wie ich. Ich koche seit fast 30 Jahren auf Gasherden. Und das kannst Du auch. Selbst in einer Mietwohnung oder einem Miethaus. Und das ohne die Küche umbauen zu müssen. Du brauchst noch nicht mal einen Erdgasanschluss, denn Deinen Gasherd kannst Du mit einer Propangasflasche betreiben. Die Lösung ist ein Auftischmodell. Ich kenne sie aus Indien und anderen Ländern. Dort haben die Menschen anders als bei uns keine Einbau- oder Standherde. Das Gaskochfeld wird einfach auf eine Arbeitsfläche in der Küche gestellt. Gasflasche drunter, Schlauch mit Druckminderer dran und fertig.

Deine Gasflasche – welche Unterschiede es gibt

Das geht bei uns auch. Beschaffe Dir im nächsten Baumarkt eine Gasflasche. Es gibt sie als 5 kg oder 11 kg Variante. Man unterscheidet zwischen Kaufflaschen – die grüngrauen – und Pfandflaschen – meist rot. Eine Kaufflasche kaufst Du einmal. Wenn sie leer ist, gibst Du sie im Baumarkt ab und bekommst eine andere, die bereits befüllt ist. Vorteil: Du kannst Deine Gasfüllung überall holen – es lohnt sich, vorab die Preisunterschiede verschiedener Märkte zu checken. Eine rote Flasche gehört immer einem bestimmten Gasunternehmen. Vorteil: Du musst die Flasche nicht kaufen, sondern leihst sie Dir, bist aber abhängig von genau diesem Lieferanten. Wenn er aus Deiner Gegend weggeht, stehst Du da mit Deiner Flasche und kannst sie nirgends füllen lassen. Ich hatte das Problem mal und rate daher zu Ersterem. Solltest Du Deine graue Eigentumsflasche irgendwann nicht mehr benötigen, kannst Du sie zum Beispiel über ein Kleinanzeigenportal verkaufen und hast in der Regel kein Geld verloren.

Dein Gasherd – Achtung bei der Sicherheit

Die einfachste Variante ist, dass Du Dir ein Gaskochfeld kaufst. Die gibt es in verschiedensten Ausführungen. Mit einem bis fünf Brennern. Manche haben einen Wok-Brenner, der besonders viel Power hat. Suche nach dem Begriff „Gaskochfeld freistehend“. Hier ein paar Beispiele auf Amazon. Wenn Du über diesen Link kaufst, bekomme ich einen Anteil, ansonsten dient es als Beispiel. Gaskochfelder auf amazon

Hier einige Details zu den Kochfeldern. Darauf solltest Du achten:

  • Gewinde für Schlauch. Achte darauf, dass der Anschluss für den Gasschlauch mit einem Gewinde versehen ist. Es gibt sehr viele Kochfelder für den Campingbereich, die nur einen Nippel haben, auf den man den Schlauch aufsteckt und mit einer Klemme befestigt. Indoor weder erlaubt, noch sicher.

  • Piezo-Zündung Angenehm ist eine Piezo-Zündung. Draufdrücken und an ist der Brenner. Das geht mit einer Hand. Dafür musst Du Dein Kochfeld mit dem Hausstrom (Steckdose) verbinden. Das brauchst Du aber nicht, selbst wenn ein Kabel vorhanden ist.Du kannst die Gasbrenner immer auch mit einem Feuerzeug oder Streichhölzern anzünden – ist mit Kindern sogar sicherer, da ein kleines Kind das Kochfeld so nicht von alleine anzünden kann. Wo ich auch gleich zum nächsten Punkt komme: der Zündsicherung.
  • Zündsicherung Bedeutet, dass das Gas nur ausströmt, wenn der Brenner eine Flamme hat. Das heißt, wenn wer am Gasknopf dreht, kommt kein Gas aus der Düse.Ist keine Zündsicherung vorhanden, könnte das Gas über die Düse über Stunden ausströmen und es könnte zu einer Explosion kommen. Das kannst Du bei jedem Gasherd zusätzlich dadurch verhindern, indem Du den Haupthahn an der Gasflasche bei Nichtgebrauch zudrehst.
  • Zugang zur Düse Wie wichtig der ist, musste ich vor einigen Jahren merken. Mein Gaskochfeld funktionierte nicht mehr. Die Düse war verstopft. Das ist normal und kann schonmal passieren. Dann nimmt man einfach eine Stecknadel und entfernt die Verstopfung. Notfalls kauft man eine neue Düse. Diese sind standardisiert. Sofern man an die Düse drankommt.In meinem Fall war es eines der neumodischen Kochfelder, bei denen die Düse innerhalb des Rohrsystems des Kochfeldes verbaut ist. Das ist alles mit Dichtmasse verklebt und ich habe mich nicht getraut, es auseinanderzubauen, um an die Düse zu gelangen.
Das folgende Kochfeld entspricht zum Beispiel den Kriterien, die ich genannt habe (auch das ein Link, über den ich einen kleinen Betrag erhalten würde):

Düsen – einfacher Wechsel

Viele Kochfelder – meist solche, die für den Einbau in die Arbeitsplatte bestimmt sind – kommen mit Erdgasdüsen. Doch alle Felder haben in der Regel Düsen für Propangas aus der Flasche beiliegen. Die lassen sich einfach mit einer kleinen (8er oder 10er) Ratschennuss wechseln.

Aufstellort des neuen Gaskochfeldes

Glückwunsch! Nun bist Du völlig autark beim Kochen. Ich habe ein Kochfeld in meiner Außenküche outdoor im Garten aufgestellt. Das hatte ich viele Jahre im Sommer draußen und habe es in der kalten Jahreszeit einfach drinnen auf die Arbeitsfläche gestellt. Gut ist grundsätzlich eine feuerfeste Unterlage. Ich hatte es allerdings jahrelang auf der Holzarbeitsplatte stehen und keine Probleme damit. Aber wer es sicherer mag, kann ein paar Fliesen, eine Metall- oder Glasplatte unterlegen.

Wohin mit der Gasflasche?

Meine Gasflasche steht jeweils im Küchenschrank unter dem Kochfeld. Überlege Dir vorher, wo Du sie hinstellen magst. Dann kannst Du messen, wie lang der Schlauch sein muss und entsprechend kaufen.

Vorschriften zu Gasflaschen

Natürlich gibt es in Deutschland auch hierfür Vorschriften. So dürfen im Privathaushalt in der Wohnung oder im Haus – nicht aber im Keller – bis zu zwei Flaschen in unterschiedlichen Räumen gelagert werden. Jedoch nicht in Schlafräumen oder Räumen mit Durchgangsverkehr. Gilt für Wohnungen ab dem Erdgeschoss. Beim Deutschen Verband für Flüssiggas (DVfG) kann man sich weiter informieren: https://www.dvfg.de/fluessiggas-in-der-freizeit/grillen-mit-gas/gasflaschen-richtig-lagern

Das Kochen auf Gas – schneller heiß, schneller kalt

Das Kochen auf Gas ist direkt. Es wird schnell heiß, sobald an und schnell kalt, wenn es aus ist. Wenn Du öfter Gerichte schmorst, dann achte darauf, dass Dein Kochfeld auch einen kleinen Brenner mit einer niedrigen KW-Zahl hat. Hingegen eignet sich ein Kochfeld mit nur einem Wokbrenner für Menschen, die eher scharf anbraten und mit dem Wok kochen möchten.

Der Gas-Standherd mit Backofen

Hast Du mehr Platz in der Küche, kannst Du Dir auch gleichen einen Gasherd mit Backofen anschaffen. Es gibt sie mit Elektrobackofen – finde ich sinnfrei, weil der ja wieder elend viel Strom braucht – und mit Gasbackofen. Das Backen im Gasofen erfordert etwas Übung, aber wenn man den Dreh raushat, sparst Du viel Geld und Zeit. Denn einen Gasherd musst Du nicht vorheizen.   Es gibt Gasbacköfen mit Umluft, dann benötigst Du eine Steckdose für den Ventilator. Oder betreibst ihn ohne Umluft. Manche haben eine Lampe, auch die braucht natürlich eine Steckdose. Mir hat eine Taschenlampe zum Reinleuchten immer gereicht; Kinder finden das übrigens auch viel spannender 😉 Gasstandherde bekommst Du oft für zweistellige Beträge in Kleinanzeigenportalen. Das Alter ist zweitrangig. Ich habe es noch nie erlebt, dass außer verstopften Düsen etwas kaputt gewesen wäre. Die alten Backöfen haben allerdings oft keine Glastür, sondern eine geschlossene Tür aus Metall. Da ist dann nix mit Reinleuchten von außen. Du musst jedes Mal die Tür des Backofens öffnen, wenn Du nach Deinem Gericht schauen möchtest; finde ich unpraktisch. Du siehst: Kochen auf Gas ist für jede und jeden etwas und dabei unglaublich günstig.   Eine 11kg-Gasflasche reicht bei mir etwa anderthalb Jahre; ich habe allerdings im Winter auch noch den Holzherd an und im Garten einen Holzpizzaofen.   Für die Füllung der Gasflasche habe ich das letzte Mal unter 20 Euro gezahlt. Die Preise sind leicht gestiegen, aber es ist immer noch unverschämt günstig auf Gas zu kochen. Konnte ich Dich überzeugen auf Gas zu kochen oder kochst Du schon auf Gas? Welche Erfahrungen hast Du mit Deinem Gasherd gemacht?

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